American Ninja Warrior-Superstar Vance Walker – ein Ninja-Heroe mit Handicap

Ein Vorbild auch für zahlreiche Ninja-Athletinnen und -Athleten in Österreich. Vance Walker zeigt als einer von mehreren Athleten eindrucksvoll, dass körperliche Einschränkungen kein Hindernis sein müssen, um außergewöhnliche sportliche Leistungen zu erzielen: Als Kind bekam er die Prognose, dass er möglicherweise nie ohne Schienen gehen oder Sport treiben könne. Trotz Zerebralparese hat sich im Ninja-Sport dennoch einen Namen gemacht: Er schrieb Geschichte als erster Athlet, der zweimal in Folge American Ninja Warrior gewann.

Vance Walker wurde im Alter von 18 Monaten mit zerebraler Bewegungsstörung (Zerebralparese) diagnostiziert, einer neurologischen Erkrankung, die die Beinmuskulatur beeinträchtigt. Deshalb erhielt er Beinprothesen. Trotz dieser Herausforderung entwickelte er eine Leidenschaft für den Ninja-Sport und begann intensiv zu trainieren. Sein Trainingsprogramm umfasst täglich zwei Stunden in einer Ninja-Halle, zusätzlich zu Ausdauertraining und intensivem Dehnen, um seine Zerebralparese zu bewältigen. Sein Engagement zahlte sich aus, als er in den ersten beiden Staffeln von „American Ninja Warrior Junior“ in der Alterskategorie 13–14 als Sieger hervorging. Er wurde schnell als „Walker Texas Ninja“ bekannt und setzte sich bereits als Teenager als führendes Junior-Talent durch. Mit 16 Jahren nahm Walker an der 13. Staffel von „American Ninja Warrior“ teil und beeindruckte mit herausragenden Leistungen. Er meisterte die Mega Wall und sicherte sich den Safety Pass auf dem Power Tower, was ihn zum jüngsten Teilnehmer machte, dem dies gelang.

© Elizabeth Morris / NBC
Vance Walker

Als ich die Show erstmals sah, hätte ich nie gedacht, dass ich sie selbst gewinnen würde

Wenn man sich etwas zum Ziel setzt, kann man im Grunde alles erreichen

Ein Ninja im Rekordmodus

In der 15. Staffel (2023) erreichte er den Höhepunkt seiner Karriere, als er den 75-Fuß-Seilaufstieg des Mount Midoriyama in 26,75 Sekunden erfolgreich absolvierte und damit – als erst dritter Athlet in der Showgeschichte – den Hauptpreis von einer Million Dollar gewann. Als erster Ninja aller Zeiten schafft er in der 16. Staffel (2024) den „Total Victory“ zwei Mal hintereinander und verdient erneut eine Million Dollar mit dem Sieg in 27,6 Sekunden – schneller als jeder vor ihm. „Als ich die Show erstmals sah, hätte ich nie gedacht, dass ich sie selbst gewinnen würde – besonders, nachdem ich diese Bein-Orthesen tragen musste und Probleme mit Beweglichkeit hatte. Aber wenn man sich etwas zum Ziel setzt, kann man im Grunde alles erreichen.“ Seit seinem Sieg in Staffel 16 nutzt Vance seine historischen aufeinanderfolgenden Triumphe, um andere zu inspirieren und gleichzeitig persönliche Ziele zu verfolgen. Er konzentriert sich auf Motivationsreden, in denen er seinen Weg schildert – vom Leben mit Zerebralparese bis hin zum Ninja-Erfolg.

© GEPA Pictures

Superstars mit Handicaps (alphabetisch)

Jim Abbott (USA) | Baseball

Geboren ohne rechte Hand, wurde erfolgreicher MLB-Pitcher und warf sogar ein „No-Hitter“. Von 1989 bis 1999 spielte er in der Major League Baseball für die California Angels, die New York Yankees, die Chicago White Sox und die Milwaukee Brewers.

Lance Armstrong (USA) | Radsport

1996 wurde bei dem Radprofi Hodenkrebs diagnostiziert. In seinem Körper hatten sich bereits Metastasen  im Gehirn und in der Lunge gebildet. Armstrong entschied sich für eine überaus belastende Chemotherapie. Er kehrte nach seiner Heilung 1998 in den Profiradsport zurück und gewann in den Jahren 1999 bis 2005 sieben Mal die Tour de France.

Isaac Caldiero (USA) | Ninja

Der erste Gewinner von American Ninja Warrior 2015 leidet an einer Autoimmunerkrankung namens Zöliakie, die eine strenge glutenfreie Ernährung erfordert.

Novak Djoković (SRB) | Tennis

Bei ihm wurde Gluten- und Laktoseempfindlichkeit diagnostiziert. Er stellte seine Ernährung komplett um und gewann daraufhin zahlreiche Grand Slams. In seinem 2014 erschienenen Buch “Serve to Win” schreibt Djokovic: „Plötzlich gab es einen X-Faktor**,** eine Veränderung in meiner Ernährung, die es meinem Körper ermöglichte, so zu funktionieren, wie es vorgesehen war.“

Christian Eriksen (DEN) | Fussball

Erlitt im Juni 2021 während eines EM-Spiels gegen Finnland einen plötzlichen Herzstillstand auf dem Spielfeld. Eine erblich bedingte Verdickung des Herzmuskels wurde als Ursache identifiziert, was zur Implantation eines Herzschrittmachers führte. Anfang Dezember 2021 stieg er in das Mannschaftstraining seines Jugendklubs Odense BK ein. Ende Januar 2022 kehrte Eriksen in die Premier League zurück und unterschrieb beim FC Brentford einen Vertrag bis zum Saisonende. Bereits nach Ablauf der Saison 2021/22 zog er weiter zu Manchester United. Im September 2025 schloss er sich VfL Wolfsburg an, mit dem er einen bis zum 30. Juni 2027 datierten Vertrag unterzeichnete.

Shaquem Griffin (USA) | Football

Er litt von Geburt am Amniotisches-Band-Syndrom. Nachdem er wegen der Schmerzen  versucht hatte, sich die linke Hand selbst abzuschneiden, wurde sie ihm im Alter von vier Jahren amputiert. Er spielte 46 Partien in der NFL. 2022 beendete er seine Karriere.

Bethany Hamilton (USA) | Surfen

Am 31. Oktober 2003 ging Hamilton am frühen Morgen zum Surfen am Tunnels Beach auf Kauai. Etwa um 6:40 Uhr wurde sie auf ihrem Surfbrett liegend von einem etwa drei Meter großen Tigerhai angegriffen und verlor dabei ihren Arm. Sie wurde trotzdem Profi und gewann internationale Titel.

Earvin "Magic" Johnson (USA) | Basketball

Gab am 7. November 1991 öffentlich bekannt, dass er mit HIV infiziert sei, was zu seinem sofortigen Rücktritt vom Basketball führte und eine Schockwelle durch die Welt auslöste. Er war der erste aktive Superstar des Weltsports, der sich öffentlich zu einer HIV-Infektion bekannte, und wurde zu einem wichtigen Aufklärungspionier im Kampf gegen die Stigmatisierung der Krankheit. Beim All-Star Game 1992, in dem er als bester Spieler ausgezeichnet wurde, gab er sein Comeback bekannt und gewann im Sommer mit dem Dream Team Gold bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona. 

Mario Lemieux (CAN) | Eishockey

1993 erkrankte er an Hodgkin-Lymphom und beendete 1997 zunächst seine Laufbahn. Noch im selben Jahr wurde er ohne Wartezeit in die Hockey Hall of Fame aufgenommen. 2000 kehrte er zurück und spielte bis 2006 weitere 170 Partien für die Pittsburgh Penguins, in denen er 229 Punkte erzielte. Insgesamt bestritt „Le Magnifique“ 915 NHL-Spiele mit 690 Toren und 1.723 Punkten. Mit einem Schnitt von 1,883 Punkten pro Spiel liegt er hinter Wayne Gretzky auf Rang zwei der ewigen Scorerliste.

Hermann Maier (AUT) | Ski alpin

Wurde während einer abendlichen Fahrt mit dem Motorrad am 24. August 2001 in Radstadt in einen schweren Unfall verwickelt: Maier überholte ein Auto und wurde dabei von einem falsch abbiegenden Wagen erfasst. Er zog sich einen offenen Unterschenkelbruch am rechten Bein und zahlreiche weitere schwere Verletzungen zu. Maier wurde im Unfallkrankenhaus Salzburg sieben Stunden operiert. Zunächst war nicht klar, ob er jemals wieder Skifahren würde, da sogar eine Beinamputation in Betracht gezogen wurde. Durch die langwierige Heilung konnte Hermann Maier erst wieder am Weltcup-Winter 2002/03 teilnehmen.

Lionel Messi (ARG) | Fussball

Hatte als Kind eine Wachstums­hormonstörung (GHD): Mit 13 Jahren war er noch immer nur knapp über 1,40 Meter groß und wog kaum 40 Kilo. Bald konnten sich die Eltern die teuren Hormonspritzen nicht mehr leisten – mit ein Grund, weshalb Messi nach Barcelona übersiedelte. Dort hatte ihn sein Vater Jorge 2000 vorgestellt. Der Verein wollte ihn sofort haben. Beim FC Barcelona war man bereit, nicht nur den Umzug des 13-Jährigen und seiner Familie zu bezahlen, sondern auch die teure Hormontherapie. Viele Jahre lang spritzte sich Lionel Wachstumshormone und konnte dank der Therapie zum Weltfußballer aufsteigen.

Thomas Muster (AUT) | Tennis

Am 31. März 1989 gewann er gegen Yannick Noah das Halbfinale in Key Biscayne, wurde aber nur Stunden später von einem betrunkenen Autofahrer angefahren, wobei er eine schwere Knieverletzung erlitt. Sechs Monate später feierte er in einem Schaukampf gegen Ivan Lendl, der sein Finalgegner in Key Biscayne gewesen wäre, sein Comeback.

Martina Navratilova (USA) | Tennis

Litt an Asthma, gewann dennoch 59 Grand-Slam-Titel (Einzel, Doppel, Mixed). Im November 2022 bemerkte sie einen vergrößerten Lymphknoten an ihrem Hals. Eine Biopsie ergab Kehlkopfkrebs im Frühstadium. Schon im März nahm sie wieder ihre Fernseh-Arbeit beim Tennis Channel auf.

Michael Phelps (USA) | Schwimmen

Bei Michael Phelps wurde im Grundschulalter ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) diagnostiziert, da er Unruhe und Konzentrationsschwierigkeiten zeigte. Er nutzte das Schwimmen als Ventil für seine überschüssige Energie, was ihm half, Konzentration und Selbstdisziplin zu entwickeln, so seine sportliche Karriere zu verfolgen und zum erfolgreichsten Olympioniken (Schwimmen) aller Zeiten zu werden.

Kyle Soderman (USA) | Ninja

Ein erfahrener Ninja-Athlet, der trotz eines schweren Autounfalls und bleibender Verletzungen weiterhin auf höchstem Niveau antritt.

 

Barclay Stockett (USA) | Ninja

Eine starke Ninja-Athletin, die öffentlich über ihre Kämpfe mit psychischen Herausforderungen, darunter Angststörungen, gesprochen hat.

Daniel-André Tande (NOR) | Skispringen

Stürzte am 25. März 2021 im Probedurchgang am ersten Wettkampftag beim Skiflug-Weltcup in Planica schwer. Er rutschte regungslos den steilen Hang herunter und blieb bewusstlos liegen. Er wurde noch an der Schanze notversorgt und beatmet. Anschließend brachte man ihn mit dem Hubschrauber in das Krankenhaus der Hauptstadt Ljubljana. Dort versetzte man den Norweger in ein „künstliches Koma“, um sein Gehirn zu entlasten. Im August 2021 kehrte Tande auf die Schanze zurück und absolvierte seine ersten Trainingssprünge nach dem Sturz.

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