„Ninja ist ein großer Spielplatz für Groß und Klein”

Pam Forster, Organisatorin der 2. Österreichischen Ninja-Meisterschaften by SPORTUNION, gibt Einblicke in die Entwicklung des Ninja-Sports in Österreich. Im Interview spricht sie über die neue Location, den steigenden Andrang bei den Qualifikationen, die Herausforderungen des Parcours-Designs und ihre Hoffnungen auf internationale Wettkämpfe in der Zukunft. Zudem erzählt sie, was den Ninja-Sport so besonders macht – sowohl für Profis als auch für Kinder und Jugendliche.

Die erste Ausgabe der Österreichischen Ninja-Meisterschaften im letzten Jahr war ein großer Erfolg. Welche Neuerungen oder Besonderheiten können wir bei der diesjährigen Ausgabe erwarten?
Es gibt mit der monkey factory erstmal eine neue Location, die 2024 ganz neu eröffnet hat. Mit Zuschauertribünen und sehr viel Platz für Ninja-Athletinnen und -Athleten.

Warum war es heuer nötig, sich für die Meisterschaften zu qualifizieren?
Weil wir das im letzten Jahr zum ersten Mal gemacht haben und da einmal schauen wollten, wer überhaupt Interesse hat und sich traut, so einen Parcours zu versuchen. Die Anfrage war dann so groß, dass wir in diesem Jahr quasi “gezwungen” waren zu selektieren, um dadurch die Besten der Besten bei den Österreichischen Meisterschaften zu haben.

Die Österreichischen Meisterschaften sind sowohl für junge Talente als auch erfahrene Athletinnen und Athleten eine wichtige Plattform. Was waren heuer die Qualifikationskriterien?
Es gab heuer in unterschiedlichen Bundesländern Qualifikationsbewerbe. Einen davon musste man mindestens absolvieren, um zunächst einmal Punkte für das Gesamtranking zu sammeln. Sobald man im Gesamtranking war, musste man schauen, eine Top-Platzierung zu erreichen, um letztendlich zu den Österreichischen Ninja-Meisterschaften by SPORTUNION zu schaffen.

Die Anfrage 2023 war so groß, dass wir 2024 quasi “gezwungen” waren zu selektieren

© Martin Steiger
Pam Forster_(c)Martin Steiger

Was erhoffst du dir langfristig von den Österreichischen Ninja-Meisterschaften? Könnte es zukünftig vielleicht auch internationale Wettkämpfe in Österreich geben?
Das erhoffe ich mir natürlich! Dass wir in Österreich zumindest einmal eine Location bieten können, wo man internationale Events stattfinden lassen kann.

Die Meisterschaften finden in der „monkey factory“ in Wolkersdorf statt. Was macht diesen Veranstaltungsort so ideal für ein Event dieser Größe?
Die monkey factory ist die einzige Ninja-Halle in ganz Österreich, die sowohl für eine tolle Österreichische Meisterschaft genug Platz bietet, aber auch den Fans ausreichend Platz gibt, um dabei zu sein und anfeuern zu können.

© Martin Steiger
Pam Forster_(c)Martin Steiger5

Unsere Stage? Anspruchsvoll und nicht zu leicht

Du hast mit Stefan Angermeier – so wie im Vorjahr – einen der erfahrensten Ninja-Athleten Europas als Parcours-Designer an Bord. Kannst du uns mehr über die Herausforderungen und Anforderungen des Parcours bei den diesjährigen Meisterschaften erzählen?
Ich glaube, der Stefan Angermeier hat den schwersten Job von allen innerhalb des Organisationsteams. Eine Stage zu setten, die anspruchsvoll und nicht zu leicht ist, aber auch nicht zu schwer ist, sodass es dann vielleicht niemand zum Buzzer schafft – das ist eine Riesenherausforderung. Man muss es schaffen, hier das ideale Mittelmaß zu finden. Ein gutes Event steht und fällt nun einmal mit einer supertollen Stage.

Video: Pam Forster über die ÖMS

Sobald der Parcours aufgebaut ist, wirst du ihn auch selber testen?
Es gibt im Vorfeld der Meisterschaften sehr viele zu tun und aufzubauen. Sollte da aber einmal Zeit bleiben, werde ich den Parcours gerne einmal selber testen.

Erhoffst du dir, dass es irgendwann einmal auch internationale Wettbewerbe in Österreich geben wird?
Das erhoffe ich mir natürlich! Dass wir in Österreich zumindest einmal eine Location bieten können, wo man internationale Events stattfinden lassen kann.

Wen schätzt du heuer am stärksten ein? Wer sind für dich die Favoritinnen? Wer die Favoriten?
Meine absolute Riesenfavoritin bei den Frauen ist Marlies Brunner. Sie hat bei fast jeder einzelnen Qualifikationsmeisterschaft mitgemacht und viele davon gewonnen. Sie ist im Moment topfit. Begeht sie keinen Flüchtigkeitsfehler, wird sie nur schwer zu schlagen sein. Bei den Männern ist es etwas schwieriger, die Favoriten einzuschätzen. Der Joshua Eder ist ganz oben an der Rankingliste, Fabian Mayr ist super in Form und auch unser “Oachkatzl” Andreas Pfleger darf man nie vergessen.

Im Ninja-Sport werden Disziplinen wie Parkour, Klettern und Gymnastik vereint. Was macht für dich diesen Sport so faszinierend?
Man muss gut vorbereitet in den Wettkampf gehen und weiß trotzdem nie, was dich dort erwartet und du dort deine Fähigkeiten abrufen musst. In Österreich hat sich Ninja extrem schnell entwickelt. Speziell bei den Kindern sieht man, dass Ninja sehr gut ankommt und sehr viel das probieren wollen. Die SPORTUNION bietet dem Ninja-Sport deshalb von Anfang an eine große Plattform.

In Österreich hat sich Ninja extrem schnell entwickelt. Speziell bei den Kindern sieht man, dass Ninja sehr gut ankommt und sehr viel das probieren wollen

Du hast guten Einblick in die Ninja-Szene: Wie sieht ein typisches Trainingsprogramm einer Athletin bzw. eines Athleten aus? Wie oft trainieren die meisten pro Woche und welche Schwerpunkte werden gesetzt?
Ein typisches Ninja-Training ist absolut unterschiedlich. Die Profiathletinnen und -athleten haben ihren strikten Trainingsplan, machen Kraft- und Ausdauertraining. Und dann gibt es die anderen Ninja-Athletinnen und -Athleten, die aus Spaß heraus versuchen, jeden Tag etwas Neues zu probieren.

Von vielen Athletinnen oder Athleten hört man, dass sich Training gar nicht wie Training anfühlt, weil’s einfach nur Spaß macht. Ist Ninja also ein großer Spielplatz für Erwachsene, Jugendliche und Kinder?
Ninja ist auf jeden Fall ein großer Spielplatz für Groß und Klein, weil man der Kreativität keine Grenzen setzen kann. Es gibt immer etwas Neues, das man ausprobieren kann. Es geht immer höher. Es geht immer besser. Und auch die mentale Stärke, die man benötigt, um alles zu schaffen, ist nie zu unterschätzen.

Griffkraft ist im Ninja-Sport entscheidend. Wie lange kannst du aktuell an einer Stange oder einem Hindernis abhängen?
(lächelt)Wenn ich gut drauf bin, sicher um die zwei Minuten.

Ein tolles Publikum ist immer ein super Push für die Athletinnen und Athleten

 Ein tolles Publikum ist immer ein super Push für die Athletinnen und Athleten

Ninja & Kinder

Nur die wenigsten können als Profis vom Ninja-Sport leben. Wie schafft man es trotzdem, das Training mit dem Job zu vereinbaren?
Das ist wirklich nicht leicht. Vor allem dann nicht, wenn man einen 40 Stunden-Job hat. Diese Athletinnen und Athleten bringen das aber trotzdem immer irgendwie unter, weil Ninja bei ihnen eine so hohe Priorität hat. Wenn man weiß: Man hat Familie und Job und will trotzdem Ninja-Sport betreiben, weil es eine so hohe Leidenschaft ist, dann bringt man das ganz einfach unter. Einer der bekanntesten Ninja-Athleten Österreichs, Uwe Weitzer, ist sogar Kinderchirurg.

Der Ninja-Sport ist sehr körperlich anspruchsvoll und hat eine starke visuelle Komponente. Welche Rolle spielt das Publikum für die Athletinnen und Athleten, und was können die Fans bei den Meisterschaften erwarten?
Für die Athletinnen und Athleten es ideal, je mehr Fans vor Ort dabei sind. Anfeuern bei einem tollen Event – erst das Publikum bringt die Stimmung! Das letzte Mal hatten wir Glocken und Ratschen dabei. Die Fans haben die Sportler voll angefeuert. Ein tolles Publikum ist immer ein super Push für die Athletinnen und Athleten.

© Michael Harding
Sport Union Ninja Monkey Factory 24

Die SPORTUNION bietet dem Ninja-Sport eine große Plattform

Die SPORTUNION hat am „Tag des Sports“ wieder ihr Ninja Triple am Heldenplatz aufgebaut, und es haben sich den ganzen Tag über Unmengen an Kindern angestellt. Nur, um diese drei Ninja-Stationen ausprobieren zu können. Warum sind gerade Kinder vom Ninja so sehr begeistert?
Ich merke, dass vor allem Kinder und Jugendliche vom Ninja-Sport begeistert sind. Das hat zuletzt auch beim “Tag des Sports” gesehen, wo es vor dem Ninja-Triple der SPORTUNION eine bis zu 20 Meter lange Schlange gegeben hat. Ich glaube, sie sind so gebannt von dieser Sportart, weil sie Ninja immer wieder im Fernsehen gesehen haben. Deswegen nutzen sie jede Gelegenheit, um so etwas asuzuprobieren.

Die SPORTUNION unterstützt die österreichische Ninja-Community aktiv. Welche weiteren Maßnahmen werden gesetzt, um Nachwuchstalente zu fördern und die Popularität des Sports weiter zu steigern?
Um speziell den Nachwuchs zu fördern, schauen wir, dass wir das Angebot in die Vereine bekommen. Wir sorgen für Trainerinnen und Trainer für Fortbildungen. In Zukunft ist auch eine Übungsleiter-Ausbildung geplant, damit man dann als Trainerin bzw. Trainer eine Zertifizierung hat.

Das könnte dich auch interessieren...